Vorgeschichte - Was geschah mit den erzgebirgischen Mooren?

Lange Zeit wurden Moore gefürchtet - als unwirtliche, gefährliche Gegenden, die weder für die Forst- noch für die Landwirtschaft nutzbar waren. Um sie nutzbar zu machen, wurden große Moorflächen im 19. Jahrhundert entwässert und oftmals unprofitabel forstlich genutzt. Damals wurde der Wert dieser Lebensräume mit ihren vielfältigen Funktionen als Wasserspeicher, Kohlenstoffsenke und als Lebensraum für seltene Arten nicht erkannt. Durch die Entwässerung und den damit einhergehenden Wasserverlust wurden die Moore weitgehend zerstört. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzte ein Umdenken ein, noch gut erhaltene Moore wurden in Naturschutzgebieten gesichert (z. B. NSG „Mothäuser Heide“) und renaturierungsfähige Moore werden vor allem seit der politischen Wende wiedervernässt, um eine weitere Zerstörung zu verhindern und die Selbstregulierung zu unterstützen.

Geschichtliches

Die erzgebirgischen Moore wurden wahrscheinlich erstmals im 18. Jahrhundert genutzt. Die Menschen, die den Kammbereich spärlich besiedelten, lebten vor allem von der Holzwirtschaft. Dieses wurde für den Bergbau und das aufstrebende Gewerbe benötigt. Sie erkannten, dass sie den Torf als Brennmaterial nutzen können. So wurde er von Hand gestochen und erste Wiesen wurden angelegt. Später erfolgte der Abbau teilweise auch industriell. Ab 1990 wurde jeglicher Torfabbau in Sachsen eingestellt - die Phase der Renaturierung nahm ihren Lauf.

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