Das Immaterielle Kulturerbe umfasst kulturelle Traditionen in all ihren Facetten – von gesellschaftlichen Bräuchen und Festen über historisch gewachsene Handwerkstechniken bis hin zu lokalen Musik- und Tanzformen. Antje Reppe M.A., von der Beratungs- und Forschungsstelle für Immaterielles Kulturerbe in Sachsen, stellt in Ihrem Vortrag die UNESCO-Konvention zum Erhalt des Immateriellen Kulturerbes vor und erklärt, wie Kulturformen Bestandteil der jeweiligen Verzeichnisse werden können. Zudem werden einzelne Kulturformen aus dem Bundesweiten Verzeichnis präsentiert und auf die Naturparkregion bezogen.
Beispielhaft wird Antje Reppe auf den Streuobstanbau eingehen, der seit dem Jahr 2021 als Immaterielles Kulturerbe gelistet ist und dessen Antrag mehr als 1,3 Millionen Menschen unterstützt haben. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts gehen die Streuobst-bestände in ganz Europa zurück. Damit schwindet nicht nur ein kultureller Erfahrungsraum für den Menschen, sondern auch ein ökologisch wertvoller Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten. Streuobstwiesen sind aus einer landwirtschaftlich-kulturellen Entwicklung hervorgegangen und direkt an menschliches Wissen gebunden. Heute gefährden vor allem das schwindende Wissen, fehlende Fertigkeiten und Wertschätzung, der hohe Arbeits- und Zeitaufwand und die mangelnde Rentabilität den Bestand.
Interessenten melden sich bitte bis Mittwoch, den 13.11.2024 unter 03733/5965055 an
Groß war die Überraschung bei den 25 Viertklässlerinnen und Viertklässlern der Grundschule Großbauchlitz, als am Donnerstagvormittag die Mitarbeiterinnen des Naturparks Erzgebirge/Vogtland, Anke Haupt und Christina Melzer, vor ihnen standen.
Eine kleine gebastelte Ameise in einer Becherlupe verriet den Schülerinnen und Schülern, dass sie das Naturparkquiz 2024/2025 zum Thema „Ameisen – ein geheimnisvolles Volk“ gewonnen haben. Die Kinder waren ganz aus dem Häuschen, als ihnen Christina Melzer die Gewinnerurkunde für eine 2-tägige Klassenfahrt mit Programm in den Naturpark Erzgebirge/Vogtland überreichte. „Seit Anfang Oktober haben die Kinder immer wieder gefragt, ob die Auslosung schon stattgefunden hat“, berichtet Klassenlehrerin Nina Schmitt. „Ich kann gar nicht glauben, dass wir gewonnen haben!“, freut sie sich gemeinsam mit den Kindern und Schulleiterin Kerstin Pridöhl.
Als Vertreter des Landratsamtes Mittelsachsen, welches das Naturparkquiz mitfinanziert, überreichte der Leiter des Referats Naturschutz, Udo Seifert, den Kindern Quartette und Ausmalhefte. Auch er freute sich über den Gewinn und gratulierte den Grundschülern ganz herzlich.
Die Klasse 4 der Grundschule Großbauchlitz, die Klasse 4a der „Johann-Wolfgang-Goethe“-Grundschule Olbernhau und die Klasse 4 der „Gebrüder-Grimm“-Grundschule Auerbach/Vogtland sind die Gewinner des Naturparkquiz 2024/2025 zum Thema „Ameisen – ein geheimnisvolles Volk“. Die drei Klassen aus den Landkreisen Mittelsachsen, Erzgebirgskreis und Vogtlandkreis hatten alle neun Fragen richtig beantwortet und die Antwortkarte mit dem Lösungswort „Ameisenstraße“ rechtzeitig an den Naturpark gesendet.
Antje Blohm, Sachverständige für die Hege der gesetzlich geschützten hügelbauenden Waldameisen im Erzgebirgskreis loste die Preisträger am Dienstag, den 05.11.2024 direkt im Reich der hügelbauenden Waldameisen in der Nähe einer beachtlichen Ameisenkolonie bei Rittersgrün aus. Anschließend kürte sie gemeinsam mit Jens Römling von der Erzgebirgssparkasse, Steffen Leistner vom Landratsamt Erzgebirgskreis und Nadine Schmiedl zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Forstbezirk Neudorf den Kreativpreis 2024. Gewonnen haben die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Kühnhaide mit ihrem aufklappbaren Ameisenhügel. Besonders überzeugt hat die Jury, dass die Kreativarbeit als Gemeinschaftsprojekt der gesamten Klasse entstanden ist.
Als Leiter des Sachgebietes Naturschutz verkündetet Steffen Leister zum Abschluss der Veranstaltung das Thema des Naturparkquiz 2025/2026. Dann dürfen die Grundschulkinder spannende Fragen zum Thema „Neophyten – neue Pflanzen im Naturpark“ beantworten.
Das KabelJournal® berichtete in seiner Sendung BERGZEIT vom 06.11.2024 in den Minuten 4:50 - 7:10 von der Auslosung der Gewinnerklassen 2024.
Gerade rechtzeitig vor der kalten Jahreszeit übergab Christina Melzer, Mitarbeiterin Bildung für nachhaltige Entwicklung beim Naturpark Erzgebirge/Vogtland, am 02. Oktober 2024 eine große Vogelfütterung an die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Cämmerswalde. Die schon im Frühjahr überbrachten Nistkästen für Meisen und Stare hängen an den Bäumen und wurden gut von den Vögeln angenommen. Für das Futterhaus wurde ein geeigneter Platz im Schulgarten gefunden, berichtet Schulleiterin Sandra Borrmann.
Die Kinder der 2. Klasse erfuhren, welches Futter für Amsel, Rotkehlchen und Co. geeignet und was bei der Winterfütterung zu beachten ist. Bei einem kurzen Umweltbildungsprogramm erlebten sie, dass es gar nicht so einfach ist, die Schale eines Sonnenblumenkerns zu knacken, um an den Samen zu gelangen. Mit der Aktion werden sowohl Naturinteresse und Beobachtungsgabe der Grundschulkinder gefördert als auch heimische Vögel unterstützt. Finanziert wurden Vogelfütterung und Nistkästen aus Bußgeldern, die dem Naturpark seitens der Staatsanwaltschaft Chemnitz zugewiesen werden.
Einladung: Naturpark Erzgebirge/Vogtland beteiligt sich mit der Vorführung der Naturdokumentation „Endlich(e) Vielfalt“ am 26.09.2024 von 17:00 – ca. 19:00 Uhr im Schloss Schlettau an den „Deutschen Aktionstagen Nachhaltigkeit“
Gesunde Wälder, intakte Moore und artenreiche Wiesen sind natürliche Klimaschützer, denn sie speichern große Mengen Treibhausgase. Die biologische Vielfalt, auch Biodiversität genannt, ist also nicht nur Grundlage unseres Daseins, sondern auch eine bedeutende Kraft für erfolgreichen Klimaschutz. Darauf wollen die „Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit“ aufmerksam machen. Diese finden im Zeitraum von 18.09. bis 08.10.2024 statt und stellen in diesem Jahr das Thema „Biodiversität“ in den Mittelpunkt.
Der Naturpark Erzgebirge/Vogtland beteiligt sich mit der Vorführung der Naturdokumentation „Endlich(e) Vielfalt“ des Filmemachers Andreas Winkler an der Aktion. In seinem Film hat der Naturschützer aus Limbach-Oberfrohna die Natur und Landschaft des Westerzgebirges in beeindruckenden Bildern eingefangen. Dabei betrachtet er auch Konflikte zwischen Landnutzung und Naturschutz, die von verdienten Persönlichkeiten, wie Hirnforscher Gerald Hüther, Schriftsteller Wulf Kirsten und Zoologe Josef Reichholf eingeordnet werden. Im Anschluss an die Filmvorführung steht Andreas Winkler für Fragen und Gespräche persönlich zur Verfügung. Interessenten werden gebeten, sich bis Mittwoch, den 25.09.2024 unter 03733/5965055 anzumelden.
Auch in diesem Jahr fand der Freiwilligentag im Naturpark zusammen mit dem Natur- und Umweltzentrum Vogtland e. V. (NUZ) und dem Förderschulzentrum „Oberes Vogtland“ aus Markneukirchen statt. Am 19. September reisten neun motivierte Schüler-innen und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrkräften bei strahlendem Sonnenschein nach Oberlauterbach an, um tatkräftig bei der Naturpflege mit anzupacken.
Der Tag begann mit einer kleinen Erkundungstour auf dem Weg zur Streuobstwiese durch das grüne Klassenzimmer. Ausge-stattet mit Rechen und Heugabel beräumten die Jugendlichen anschließend unter Anleitung der Naturwerkstatt-Mitarbeiter die gemähte Wiese. Ziel der Aktion war es, die Artenvielfalt der Wiese zu erhalten, indem das Mahdgut entfernt wurde. Dies fördert das Wachstum von heimischen Kräutern wie Rotklee, Spitzwegerich, Hahnenfuß, Schafgarbe und Gundermann.
Zur Mittagszeit wurden die fleißigen Helferinnen und Helfer mit einem leckeren Kartoffelauflauf und Nudelsalat belohnt, zube-reitet von der Köchin der Herberge. Frisch gestärkt ging es anschließend mit Katarina Ungethüm, Mitarbeiterin im NUZ, auf eine kleine Wanderung zum Unterlauterbacher Teichgebiet durch das grüne Klassenzimmer, wo die Schülerinnen und Schüler mehr über die heimische Natur erfuhren.
Die Jugendlichen waren begeistert von ihrem Tag im Naturpark und haben sich fest vorgenommen, auch im nächsten Jahr wieder mit dabei zu sein. Der nächste Freiwilligentag ist bereits für September 2025 geplant. Wir freuen uns schon auf ein weiteres ge-meinsames Naturerlebnis! Der Freiwilligentag ist Teil eines wertvollen Kooperationsprojektes, bei dem es darum geht, jungen Menschen den Naturschutz auf praktische Weise näherzubringen und sie aktiv in die Pflege und den Erhalt der heimischen Landschaft einzubeziehen.
Wir danken allen Beteiligten für ihre Unterstützung und freuen uns auf weitere gemeinsame Projekte!
Der Naturpark Erzgebirge/Vogtland hat am 18. September 2024 im Rahmen des Deutschen Naturpark-Tages 2024 die erneute Auszeichnung als „Qualitäts-Naturpark“ erhalten. Alle fünf Jahre ist sie zu verteidigen; die erste Zertifizierung erhielt der Na-turpark bereits im Jahr 2008. Umweltminister Wolfram Günther dankt allen an der umfangreichen Prüfung Beteiligten und gratuliert: »Der Naturpark Erzgebirge/Vogtland leistet seit vielen Jahren hervorragende Arbeit. Das zeigt auch die wiederholte Evaluierung und Auszeichnung als Qualitäts-Naturpark. Davon profitieren die Menschen in der Region ebenso, wie Natur und Landschaft. Denn der Naturpark engagiert sich besonders in der Umweltbildung, im praktischen Naturschutz, bei der Ent-wicklung von naturverträglichem Tourismus oder der Vermarktung regionaler Produkte.«
Neben der jahrhundertelangen kulturlandschaftlichen und traditionsbehafteten Prägung durch den Bergbau zeichnen den Na-turpark insbesondere Hochmoore, artenreiche Bergwiesen, hecken- und steinrückenreiches Offenland und naturnahe Wald-bestände aus. Aktive Projektarbeit im Naturschutz, zum Beispiel Moorrenaturierungen, zählen genauso zum Tagesgeschäft des Naturparks wie Projekte zur Entwicklung des nachhaltigen Tourismus und der Regionalentwicklung sowie zahlreiche Maßnahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Die erneute Auszeichnung nimmt der Naturpark zum Anlass, um seine neue Internetseite online zu stellen. Die bestehende Seite www.naturpark-erzgebirge-vogtland.de wurde überarbeitet und an aktuelle Standards angepasst. Nutzerfreundlichkeit und neues Design standen im Mittelpunkt der Umgestaltung. „Ich freue mich, dass sich der Naturpark online ab sofort moderner präsentiert und unsere vier Aufgabensäulen informativ und lebendig vorgestellt werden“, freut sich Kristin Kilias, die Geschäfts-führerin des Naturparks Erzgebirge/Vogtland. Durch das Responsive Design passt sich die Seite allen Endgeräten an, egal ob PC, Smartphone, Tablet oder Notebook.
Hintergrund:
Der Naturpark Erzgebirge/Vogtland ist der größte der insgesamt drei Sächsischen Naturparke (Naturpark „Dübener Heide“, Naturpark „Zittauer Gebirge“) und nahm als erster sächsischer Naturpark an der Qualitätsoffensive des Verbandes Deutscher Naturparke teil. Inzwischen ist auch der Naturpark „Dübener Heide“ als Qualitäts-Naturpark ausgezeichnet. Neben dem Naturpark Erzgebirge/Vogtland wurden weitere 18 deutsche Naturparke als Qualitäts-Naturparke ausgezeichnet.
Die Qualitätsoffensive Naturparke wurde vom Verband Deutscher Naturparke mit Unterstützung des Bundesamtes für Natur-schutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im „Jahr der Naturparke“ im Jahr 2006 gestartet. Zentrales Ziel ist es, den Naturparken ein Instrument zur Selbsteinschätzung und zur kontinuierlichen Verbes-serung der Qualität ihrer Arbeit und ihrer Angebote zur Verfügung zu stellen. Die am Verfahren teilnehmenden Naturparke müssen rund 100 Fragen zu ihrer Arbeit beantworten, die sich in fünf Handlungsfelder und einen Steckbrief untergliedern. Jeder teilnehmende Naturpark wird im Anschluss von einem so genannten „Qualitäts-Scout“ bereist, evaluiert und beraten. Die Auszeichnung ist für fünf Jahre gültig. Danach müssen sich die Naturparke in einem neuen Evaluationsverfahren qualifizieren.
Am 06. September 2024 findet in Deutschland ab 22:00 Uhr die Earth Night statt. Dabei soll eine ganze Nacht lang Außenlicht an Gebäuden reduziert oder abgeschaltet werden. Es soll ein Zeichen gegen die steigende Lichtverschmutzung in Städten gesetzt werden. Die Aktion wurde von der Organisation „Paten der Nacht“ initiiert und schon einige Städte und Organisationen in Deutschland sind Partner. In Sachsen beteiligen sich Städte, wie Dresden, Görlitz und Riesa an der Aktion gegen Lichtver- schmutzung. Auch jeder Einzelne kann an seinem Haus mitmachen - schalten Sie einfach für eine Nacht alle Lichter aus!
Weitere Infos erhalten Sie auf der folgenden Internetseite: www.earth-night.info
Link zum Crowdfunding-Portal 99 Funken der Sparkassen-Finanzgruppe: www.99funken.de
Am 29. August 2024 hat Dr. Johannes Franke, Leiter des Fachzentrums Klima Sachsen, anhand langjähriger Messreihen und Beobachtungen (seit 1881) dargestellt, dass ein Erwärmungstrend vorliegt, Trockenperioden zunehmen und das Risiko für Extremereignisse ansteigt. Kommunen und Landkreise müssen Strategien entwickeln und Maßnahmen umsetzen, um "das Unvermeidbare zu beherrschen” und gleichzeitig “das Unbeherrschbare zu vermeiden”. Gemeint ist damit, dass es einerseits Anpassungen an die Folgen des Klimawandels geben muss. Andererseits müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, die zur Vermeidung und Senkung von Treibhausgasemissionen beitragen. Die Power Point Präsentation des Vortrags steht als Download zur Verfügung.
Zahlen, Daten, Fakten… in seinem Vortrag wird Dr. Johannes Franke, Leiter des Fachzentrums Klima im Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG), die klimatischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte darstellen, welche ab den 60er Jahren bis in die heutige Zeit durch Wetterbeobachtungen und Messungen festgestellt wurden. Auch die wissenschaftlichen Projektionen zur zukünftigen Klimaentwicklung in Sachsen und zu erwartende Auswirkungen in der Region werden erläutert. Anschließend wird es Gelegenheit für Nachfragen, Austausch und Ideen zur Klimaanpassung für unsere Region geben.
Der Naturpark Erzgebirge/Vogtland stellt sich bereits zum vierten Mal der Herausforderung, mit dem Prädikat „Qualitäts- naturpark“ ausgezeichnet zu werden. Dafür wurde im Rahmen der „Qualitätsoffensive Naturparke“ die Arbeit des Naturparks Erzgebirge/Vogtland in den vergangenen fünf Jahren in einem Kriterienkatalog erfasst und bewertet. Rund 100 Fragen zu den vier Aufgabensäulen der Naturparkarbeit „Naturschutz und Landschaftspflege“, „Erholung und nachhaltiger Tourismus“, „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, „Nachhaltige Regionalentwicklung“ sowie zum Aufgabenbereich „Management und Organisation“ hat das Naturpark-Team Anfang des Jahres 2024 vorbereitend beantwortet.
Herzstück der „Qualitätsoffensive Naturparke“ ist der Besuch des Qualitäts-Scouts und Geschäftsführers des Naturparks Schwalm-Nette, Michael Puschmann, vom 10. - 12. Juni 2024. Das Evaluierungsgespräch am 11. Juni 2024 bildet den Auftakt der Zertifizierung und findet in der Geschäftsstelle im Schloss Schlettau statt. Die herausragende Bedeutung der Naturparkarbeit für die gesamte Region und für die integrierte Entwicklung der vier Aufgabensäulen verdeutlicht die Teilnahme zahlreicher wichtiger Netzwerkpartner und Entscheidungsträger, wie des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL), des Staatsbetriebs Sachsenforst, der Tourismusverbände Erzgebirge e. V. und Vogtland e. V. sowie des Deutschen Verbands für Landschaftspflege (DVL) e. V. an dieser gemeinsamen Beratung. „Der Qualitäts-Scout kennt die Arbeit unseres Naturparks aktuell nur aus dem Kriterienkatalog. Wir wollen ihn auf einer gemeinsamen Exkursion von den Ergebnissen unserer aktuellsten Projekte überzeugen,“ erklärt Kristin Kilias, die den Naturpark Erzgebirge/Vogtland seit 01. Januar 2022 als Geschäftsführerin leitet. Spannend wird es für das Naturparkteam am 12. Juni 2024. Dann wertet Michael Puschmann seine Ergebnisse aus. Im Abschlussgespräch erwartet Kristin Kilias konkrete Anregungen für die Weiterentwicklung der Naturparkarbeit und natürlich auch das Ergebnis der aktuellen Zertifizierung.
Der Naturpark Erzgebirge/Vogtland nahm bisher in den Jahren 2008, 2013 und 2018 an der Zertifizierung zum Qualitätsnaturpark teil. Viele wertvolle Hinweise, die die Zertifizierungen hervorgebracht haben, wurden in der Folge von den Mitarbeitenden umgesetzt. Diesen Mehrwert erhofft sich Kristin Kilias auch von der aktuellen: “Wir nutzen diesen Prozess, um unsere Schwächen und Stärken besser zu erkennen und uns Entwicklungspotentiale aufzeigen zu lassen. Unser Ziel ist es, uns kontinuierlich weiterzuentwickeln und qualitativ hochwertige Arbeit zum Wohle der gesamten Region zu leisten”.
Am Mittwoch, den 05. Juni 2024 findet in der Zeit von 9:00 Uhr bis ca. 14:00 Uhr auf dem Riedelhof in Eubabrunn der 9. Deutsch-Tschechische Umweltkindertag für Kinder von sechs deutschen und drei tschechischen Grundschulen statt. Bei Sport, Spiel, Spaß, Basteln und Exkursionen lernen die Schülerinnen und Schüler sich sowie die Kultur und Natur im Grenzbereich beider Länder kennen. Dafür reisen rund 70 Akteure aus dem Umweltsektor der Region an, um an 25 Ständen Wissen über spannende Themen zu vermitteln.
Das umfassende zweisprachige Angebot reicht von Gewässeruntersuchungen, Insektenkunde, Waldwanderungen, Imkerei, Infos über die Flussperlmuschel, zahlreichen Bastelständen, Pferdereiten, Seildrehen, Musiktheater, Sport mit dem Radkultur-Zentrum Vogtland e. V., DRK und Feuerwehr bis hin zu Waldexkursionen in tschechischer Sprache. Neu dazugekommen sind ein Mülltrennquiz, ein Programm zum Wasserkreislauf und die Betrachtung von Mineralien unter der Lupe. Mit allen Sinnen gesammelte Erfahrungen an den verschiedenen Mitmachständen sollen die Kinder zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und einem bewussten Erleben ihrer Umgebung anregen. Erstmalig gibt es ein kindgerechtes Sprachanimations-Angebot, bei dem die Schulkinder die jeweilige Nachbarsprache spielerisch kennenlernen können.
Thomas Hennig, Landrat des Vogtlandkreises, übernimmt die Schirmherrschaft des Umweltkindertages und wird die Kinder und ihre Betreuenden um 9:00 Uhr auf dem Riedelhof in Eubabrunn begrüßen. Außerdem lassen es sich Toni Meinel, Bürgermeister der Stadt Markneukirchen, Vladimír Vorm, Bürgermeister der Stadt Luby, André Worbs, Ortsvorsteher von Eubabrunn sowie Kristin Kilias, Geschäftsführerin des Naturparks Erzgebirge/Vogtland, nicht nehmen, das größte Umweltkinderfest im Vogtland mit persönlichen Grußworten gemeinsam zu eröffnen.
Organisiert wird der Umweltkindertag vom Naturpark Erzgebirge/Vogtland gemeinsam mit der tschechischen Staatsforstverwaltung aus Franzensbad. Die Finanzierung erfolgt im Rahmen der Kleinprojekteförderung der EUREGIO EGRENSIS aus dem EU Programm Interreg Sachsen – Tschechien 2021-2027. Zahlreiche Helfer, wie die Mitarbeitenden des Landschaftspflegeverbandes „Oberes Vogtland“ e. V. sowie Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Markneukirchen unterstützen die Großveranstaltung.
Staudenknöteriche werden als invasive Neophyten bezeichnet – allein diese beiden Wörter klingen bedrohlich und für einheimische Arten, wie Brennnesseln und Mädesüß sind sie das auch. Die Pflanzen mit den zwei bis vier Meter hohen hohlen Stängeln und großflächigen, hellgrünen Blättern wurden im 19. Jahrhundert bei uns z. B. als Zierpflanzen eingeführt und finden in Mitteleuropa so günstige Bedingungen vor, dass sie sich massenhaft ausbreiten und andere Arten schlichtweg überwuchern.
Es ist nicht leicht, ihrer Ausbreitung Herr zu werden, das weiß auch der Ornithologe Jens Hering. Er ist sich der Problematik bewusst und plädiert trotz allem dafür, die Staudenknöteriche auch aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Als Ornithologe hat er die dichten Bestände entlang der Zwickauer Mulde in Südwestsachsen systematisch hinsichtlich ihrer Eignung als Lebensraum für Vögel untersucht und überraschende Entdeckungen gemacht. Geben auch Sie dem Staudenknöterich eine Chance auf einen zweiten Blick und erfahren Sie von Jens Hering in seinem Vortrag „Plädoyer für den Staudenknöterich“ viel Interessantes und Positives über eine ungeliebte Pflanze.
Wann: 30. Mai 2024 um 17:00 Uhr
Wo: Schloss Schlettau
Dauer: ca. 1 Stunde – kostenlos
In den vergangenen Wochen haben die drei Gewinnerklassen des Naturparkquiz „Wandern und Naturschutz“ ihre Preise eingelöst. Die Viertklässler des Bildungszentrums Adam Ries machten den Anfang und erlebten vom 17. – 18.04.2024 im Freizeitzentrum Hüttstattmühle bei Ansprung zwei erlebnisreiche Tage. Mit Wanderkarten ausgerüstet, übten die Kinder, sich mit Hilfe von Wegweisern und Wegmarken in der Landschaft zu orientieren. Ziel ihrer Wandertour war die Morgensternhöhe. Bei verschiedenen Aufgaben bestimmten sie dort die Himmelsrichtungen und legten mit einem Seil und Stöcken eine Windrose auf den Boden. Der Merkspruch „Nie Ohne Seife Waschen“ (N – O – S – W) half beim Zuordnen der Karten, auf welchen die Himmelsrichtungen aufgedruckt waren.
Orientierung stand auch bei der 4. Klasse der Gebrüder-Grimm-Schule aus Auerbach/Vogtland vom 29. – 30.04.2024 im KiEZ Waldpark Grünheide auf dem Programm. Auf gut ausgeschilderten Wegen und mit Hilfe von Karte und Kompass wanderte die Gruppe gemeinsam mit Christina Melzer, Verantwortliche für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Naturpark, zum Jungfernsprungfelsen im Zinsbachtal. Am Nachmittag ging es mit GPS-Geräten und einem Fragebogen auf Geocaching-Tour. An den Stationen mit Infotafeln beantworteten die Grundschüler unter anderem Fragen zum Naturschutzgebiet „Grünheider Hochmoor“ und zum Vogtlandsee.
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 4A aus Langenleuba-Oberhain verbrachten ihre Gewinnerexkursion vom 22. – 23.05.2024 im Naturschutzzentrum Erzgebirge. Wetterbedingt starteten die 20 Kinder im Seminarraum mit der Planung ihrer Wanderung. In vier Gruppen orientierten sie sich auf der Wanderkarte und legten die Wanderstrecke für den Nachmittag fest. Für die Berechnung der Länge der Wanderung rauchten die Köpfe. Als der Regen abgezogen war, ging es auf die zuvor errechnete sechs Kilometer lange Wanderung zur Schreckenbergruine. Dort bot sich den Grundschülern ein wunderschöner Blick auf Annaberg-Buchholz.
Ganz besonders beliebt bei den Mädchen und Jungen aller drei Klassen war das Kreativangebot. Jedes Kind gestaltete seinen persönlichen Wanderstock. Geschickt schnitzten die Schülerinnen und Schüler Muster in die Rinden, wickelten bunte Wolle um die Holzstöcke und brachten einen Naturpark-Stocknagel an. Nicht nur die einzigartigen Wanderstöcke nahmen die Kinder als Erinnerung an erlebnisreiche Tage mit nach Hause, sondern auch das Wissen, sich mit Wanderkarte, -beschilderung und Kompass in der Landschaft zurecht zu finden.
Seit 21. Mai 2024 werden die Revitalisierungsmaßnahmen im Moorgebiet Bauernhaide bei Marienberg Ortsteil Kühnhaide weitergeführt. Die Firma Baustoff- und Gewässersanierungs-GmbH (BSD) aus Dessau setzt derzeit die Arbeiten des dritten Bauabschnitts im Gelände um.
Um die weitere Zersetzung des Torfkörpers zu verhindern, werden die Gräben mit 112 Staudämmen und Grabenverfüllungen abgedichtet. Niederschlagswasser wird auf diese Weise im Moorgebiet gehalten und soll in den kommenden Jahrzehnten für eine Wiederausbreitung der moortypischen Pflanzen wie Torfmoose und Wollgräser sorgen. Auch die Schwammfunktion für den Rückhalt großer Regenmengen kann sich wieder neu ausbilden und zu einem effektiven Hochwasserschutz beitragen.
Der finanzielle Umfang des letzten Bauabschnitts beläuft sich auf ca. 120.000 Euro brutto. Gefördert wird das Naturschutzprojekt über die Fachrichtlinie Natürliches Erbe (FRL NE/2014) aus Mitteln der Europäischen Union. Die Bauabschnitte eins und zwei wurden in den Jahren 2020 bis 2023 von derselben Firma umgesetzt.
Am Donnerstag, den 20.06.2024 führt Anke Haupt, die verantwortliche Fachberaterin des Naturparks Erzgebirge/Vogtland, Interessierte durch das Moorgebiet Bauernhaide und erklärt vor Ort, wie die Baumaßnahmen ablaufen, welchem Zweck sie dienen und welche Ziele damit erreicht werden sollen. Anmeldung bitte bis Mittwoch, den 19.06.2024 unter 03733 5965055 oder kontakt@naturpark-erzgebirge-vogtland.de.
Am 23.04.2024 fanden sich gegen 16:00 Uhr im Gartenheim des Naturheilvereins Zschorlau 1893 e. V. 13 Schafhalter und Interessierte ein, um sich über das Thema Herdenschutz vor Wolfsübergriffen zu informieren. Patrick Irmer, Referent bei der Fachstelle Wolf, und Ulrich Klausnitzer, Inhaber des Fachbüros für Naturschutz und Landschaftsökologie, gingen ins Detail. Das Verbreitungsgebiet der Wölfe ist nicht mehr nur auf die Lausitz beschränkt, auch im Erzgebirge sind Wölfe sesshaft. Sie durchziehen auf ihren Wanderungen den gesamten Freistaat. Aus diesem Grund kann jeder sächsische Schaf- und Ziegenhalter Fördermittel für Herdenschutzsysteme zum Schutz seiner Tiere beim Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) beantragen. Diese werden zu 100 Prozent vom Staat gefördert. Sollte es doch zu einem von der Fachstelle Wolf bestätigten Wolfsübergriff kommen, werden Entschädigungszahlungen geleistet, wenn der so genannte Mindestschutz (Litzenzäune und Weidenetze mind. 90 cm hoch und Spannung von 2.000 Volt) eingehalten wurde. Die Experten empfehlen allerdings Anlagen, die mind. 105 cm hoch sind und eine Spannung von 4.000 Volt aufweisen.
Was in der Theorie leicht geschrieben ist, stellt sich in der Praxis ganz anders dar. Darauf machte der Berufsschäfer Jan Raupach aufmerksam. „Ich baue im Sommer drei bis vier Koppeln pro Tag ab und wieder auf. Höhere Netze sind schwerer und unhandlicher. Das kann ich alleine gar nicht umsetzen.“ Patrick Irmer wies darauf hin, dass sich Wölfe natürlicherweise durch den Zaun durchgraben. Nur wenn, die untere Litze ausreichend Strom führt, wird der Wolf vergrämt. „Seit dem sich in der Lausitz Wildschweine mit Afrikanischer Schweinpest (ASP) infizierten, wurden kilometerweit ASP-Zäune zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung aufgebaut. Dort haben viele Wölfe gelernt, über die Zäune zu springen. Dieses Verhalten wird an die Jungen weitergegeben“, sagt Irmer. Es ist sehr wichtig, dass die Hobby- und Kleintierhalter ihre Herden ausreichend schützen.
Was beim Kauf und beim Aufbau von Herdenschutzsystemen im Detail zu beachten ist, wird in den beiden Artikeln von Ulrich Klausnitzer konkret beschrieben:
http://fbnl-eco.de/wp-content/uploads/2021/04/BauZei_2021_13_S42_S43_Weidehaltung_Wolfsabwehr_Klausnitzer.pdf
http://fbnl-eco.de/wp-content/uploads/2018/12/foerster_klausnitzer_klemm_BB_agrar_wolf.pdf
Beratung zum Herdenschutz und zu Fördermöglichkeiten:
Fachbüro für Naturschutz und Landschaftsökologie
Dipl.-Agraring. Ulrich Klausnitzer
OT Haßlau Nr. 29a
D-04741 Roßwein
Telefon: 0151 5055 1465
E-Mail: herdenschutz@klausnitzer.org
Internet: fbnl-eco.de
Weitere Informationen zum Thema Wolf:
Fachstelle Wolf beim Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG)
Telefon: 035242 631-8201
E-Mail: fachstellewolf.lfulg@smekul.sachsen.de
Im Schadensfall:
24-Stunden-Rufbereitschaft
0 800 555 0 666
(Kostenfrei und für alle Anrufe aus dem deutschen Telefonnetz mit aktiver Rufnummererkennung)
Dresden – Am 10. April 2024 präsentierten sich die drei sächsischen Naturparke im Sächsischen Landtag in Dresden. Der Zweckverband Naturpark Erzgebirge/Vogtland, Naturpark Dübener Heide e. V. und Naturpark Zittauer Gebirge e. V. gaben Einblicke in ihre vier Aufgabensäulen „Schutz“, „Erholung“, „Entwicklung“ und „Bildung“. Im Mittelpunkt des Abends stand das Modellprojekt „Naturparke und Schulen“. Die Geschäftsführenden der daran teilnehmenden Naturparke Dübener Heide e. V. und Zittauer Gebirge e. V. stellten die Projektfortschritte vor und appellierten an die Abgeordneten, die finanzielle Unterstützung für die Umsetzung ihrer wichtigen Aufgaben sicherzustellen.
Nach einer Begrüßung durch Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler, sprach MinisterpräsidentMichael Kretschmer ein Grußwort an die anwesenden Gäste und betonte dabei: „Naturparke beweisen eindrucksvoll das Zusammenspiel von Naturschutz, Tourismus, Regionalentwicklung und Bildung. Dass Landschaften nachhaltig genutzt und junge Menschen für ihre Heimat begeistert werden, ist Verdienst der drei sächsischen Naturparke. Sie leisten hervorragende Arbeit und sind ein Aushängeschild für den Freistaat Sachsen.“
Anschließend übernahm Wolfram Günther, Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft das Wort und würdigte, dass Naturparke Natur- und Kulturlandschaften als wichtige Erholungsräume für Bewohnende und Gäste erhalten und die Menschen vor Ort dabei mit einbinden.
Friedel Heuwinkel, Präsident des Verbands Deutscher Naturparke e. V. (VDN), stellte danach die vier Aufgabensäulen von Naturparken im Einzelnen vor. „Wir wollen aktiv sein - wir wollen weiterentwickeln - wir wollen Natur erlebbar machen“, sagte Heuwinkel und unterstrich, dass Naturparke Gestalter sowie Entwickler des ländlichen Raumes sind.
Frank Peuker, Vereinsvorsitzender Naturpark Zittauer Gebirge e. V., verglich die Arbeit der Naturparke mit einem Marathon, denn die Aufgaben und Ziele sind nur durch langfristiges Engagement zu erreichen.
Unter dem Titel „Naturparke in Sachsen – Landschaften voller Leben“ präsentierten danach die Geschäftsführenden der drei Naturparke ihre aktuellen Leitprojekte und Schwerpunktthemen.
Kristin Kilias, Geschäftsführerin des Naturparks Erzgebirge/Vogtland, hob hervor, dass es vor allem dem jahrzehntelangen Engagement ihres Naturparks zu verdanken ist, dass mittlerweile zahlreiche Hochmoore in den Kammlagen von Erzgebirge und Vogtland erfolgreich revitalisiert sind und werden. „Sowohl der hohe Waldanteil als auch die Wiederherstellung von Mooren sorgen für den Rückhalt von Hochwässern und schützen die Landschaften und Städte des Tieflandes.“
Thomas Klepel, Geschäftsführer des Naturparks Dübener Heide, stellte den aktuellen Stand im Projekt „Naturparke und Schulen“ vor. Ziel ist die Qualifizierung außerschulischer Lernorte in der Dübener Heide für die sechs Naturpark-Schulen und zwei Naturpark-Kitas. „Insbesondere die Ermöglichung von positiven Lebenserfahrungen für Kinder in ihrem persönlichen Umfeld liegt uns am Herzen. ‚Ich kann das!‘ ist das Ziel, dass wir ihnen als Geschenk und Kompetenz auf ihren Lebensweg mitgeben wollen“, fasste Klepel das Projektziel zusammen.
Peter Pachl, Geschäftsführer des Naturparks Zittauer Gebirge, wagte einen Blick in die Zukunft. Er wies darauf hin, dass er Naturpark-Ranger künftig als wichtige Ansprechpartner in der Region sehen würde. Diese könnten die Ziele der Naturparke in der Fläche vermitteln und sie erkennbarer machen.
„Mit dem Modellprojekt „Naturparke und Schulen“ konnte ein Anfang zur Erfüllung der gesetzlich verankerten Pflichtaufgabe ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)‘ gemacht werden. Um weiterhin qualitativ hochwertige Bildungsangebote kontinuierlich durchführen zu können, bedarf es jedoch der Überführung in eine finanzielle Grundausstattung“, appellierten die Geschäftsführenden gemeinsam an die anwesenden Mitglieder des Sächsischen Landtages. Abschließend luden sie die Landtagsabgeordneten ein, ihre Naturparke und deren Besonderheiten an Informationsständen kennen und schmecken zu lernen. Bei einer Auswahl regionaler Spezialitäten vom erzgebirgischen Stollen über Honig und Käse aus der Dübener Heide bis hin zu Fleisch- und Wurstwaren aus dem Zittauer Gebirge tauschten sich Naturparkmitarbeitende und Parlamentarier über die Zukunft der Naturparke in Sachsen aus.
Hintergrund
Naturparke sind Großschutzgebiete nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Sie verbinden den Schutz und die Nutzung von Natur und Landschaft. Die Balance zwischen intakter Natur, wirtschaftlichem Wohlergehen und guter Lebensqualität wird durch Naturparke angestrebt.Die drei sächsischen Naturparke sind Mitglied im Verband Deutscher Naturparke e. V. (VDN). Das ist seit 1963 der Dachverband der aktuell 104 deutschen Naturparke. Er ist zusammen mit dem Verband Nationale Naturlandschaften e. V. Träger der Dachmarke „Nationale Naturlandschaften“. Die Nationalen Naturlandschaften (NNL) bewahren als Bündnis der deutschen Nationalparke (16), Naturparke (104), Biosphärenreservate (18) und Wildnisgebiete (3) auf rund einem Drittel der Fläche Deutschlands gemeinsam mit allen Menschen faszinierende Natur, vermitteln Freude beim Erleben der Natur und gestalten die Zukunft mit Zuversicht nachhaltig.
„Was kann ich tun, um meine Schafe und Ziegen wirkungsvoll vor einem Wolfübergriff zu schützen?“ Antworten auf diese Frage gibt es am 23. April 2024 von 16:00 – ca. 18:30 Uhr in Zschorlau. Patrick Irmer und Ulrich Klausnitzer von der Fachstelle Wolf informieren in einem kostenlos angebotenen Herdenschutzseminar über die rechtlichen Grundlagen und stellen Anforderungen an den sogenannten Mindestschutz vor. Im praktischen Teil des Seminars zeigen die Referenten geeignete Herdenschutzsysteme, bauen exemplarisch einen elektrischen Schutzzaun auf und demonstrieren, wie mögliche Schwachstellen gefunden und beseitigt werden können. Ein weiteres Thema des Seminars ist die Vorstellung von Förder- möglichkeiten. Werden Herdenschutzmaßnahmen konsequent umgesetzt, wird verhindert, dass sich Wölfe an die „leichte Beute“ von Schafen und Ziegen gewöhnen. Die Umsetzung der Mindestanforderungen ist außerdem die Voraussetzung von Entschädigungsleistungen im Falle eines Übergriffs. Die Anschaffung von Herdenschutzsystemen wird zu 100 Prozent vom Freistaat Sachsen gefördert.
Treffpunkt: Gartenheim des Naturheilvereins Zschorlau 1893 e. V. | Schrebergartenweg 12z; 08321 Zschorlau
Referenten: Fachstelle Wolf (Patrick Irmer und Ulrich Klausnitzer)
Beginn: 16:00 Uhr | Dauer: ca. 2,5 Stunden
Anmeldung: bis 22.04.2024 unter kontakt@naturpark-erzgebirge-vogtland.de und Tel.: 03733 5965055
„Licht aus – Nacht an“ damit wirbt die Initiative „Paten der Nacht“ für die Erhaltung der nächtlichen Dunkelheit. Nicht nur der menschliche Biorhythmus wird durch den täglichen Wechsel von Tag und Nacht bestimmt. Fast alle Organismen auf dieser Erde richten sich danach. Durch die Aufhellung der Nächte mit Kunstlicht gerät der Rhythmus aus dem Takt - mit weitreichenden Konsequenzen für die Gesundheit von Pflanzen, Tieren und Menschen sowie für die Stabilität ganzer Ökosysteme.
Machen wir uns die Auswirkungen von zu viel Kunstlicht bewusst, können wir mit einfachen Mitteln gegensteuern und die sogenannte Lichtverschmutzung eindämmen. Volkmar Ihle, der im Auftrag der gemeinnützigen GmbH „Paten der Nacht“ tätig ist, zeigt die Auswirkungen der Lichtverschmutzung auf und stellt leicht umsetzbare und wirkungsvolle Möglichkeiten vor, die das Umweltproblem verringern. Der Vortrag richtet sich nicht nur an die interessierte Bevölkerung, sondern auch an Städte und Gemeinden, die Einfluss auf die Planung und Gestaltung der öffentlichen Straßenbeleuchtung haben. Einfache Maßnahmen, wie Reduzierung der Beleuchtungsintensität, Vermeidung von Streulicht, Verwendung gelber Lichtfarben, niedrige Montagehöhen von Lampen und nächtliche Abschaltzeiten helfen dabei, die nächtliche Dunkelheit zu erhalten.
Treffpunkt: Schloss Schlettau; Schloßplatz 8; 09487 Schlettau
Referent: Volkmar Ihle von der gGmbH „Paten der Nacht“
Beginn: 17:00 Uhr | Dauer: ca. 1,5 Stunden
Anmeldung: bis 20.03.2024 unter kontakt@naturpark-erzgebirge-vogtland.de und Tel.: 03733 5965055
Haben Sie eine abgeschlossene Ausbildung im Verwaltungsbereich und sind interessiert an einer abwechslungsreichen Tätigkeit in einem motivierten Team? In unserer Außenstelle Erzgebirge ist die Stelle der Projektsachbearbeitung mit 25 - 30 Wochen- stunden ab 01. Oktober 2024 neu zu besetzen. Senden Sie uns bis 27. Mai 2024 Ihre aussagekräftigen Bewerbungsanlagen per E-Mail an: kontakt@naturpark-erzgebirge-vogtland.de. Weitere Informationen erhalten Sie hier:
Stellenausschreibung Projektsachbearbeitung Erzgebirge
Sie ist wieder da! In der 80-seitigen Broschüre „Veranstaltungskalender 2024“ präsentieren mehr als 20 Akteure aus den Bereichen Naturschutz, Landschaftspflege, Forstwirtschaft sowie Kultur und Tourismus vielfältige Veranstaltungen im Naturpark Erzgebirge/Vogtland. Sie entführen sowohl Einwohner als auch Besucher des Naturparks in die landschaftlich reizvollsten Winkel, berichten über die Entwicklung unserer Kulturlandschaft und laufende Maßnahmen, um die Artenvielfalt zu erhalten.
Auf geführten Wanderungen und Exkursionen erleben Interessierte wie Bagger für mehr Wasserrückhalt in Mooren sorgen, weshalb der Waldumbau eine Generationenaufgabe ist, erfahren, wie artenreiche Bergwiesen gepflegt werden und verkosten auf einem der vielen Naturmärkte die Köstlichkeiten der Region.
Wir laden Sie herzlich ein, im Veranstaltungskalender 2024 zu schmökern und die Broschüren in Ihren Einrichtungen auszulegen. Ihre Gäste werden von diesem vielfältigen Angebot begeistert sein.
Der „Veranstaltungskalender 2024“ ist in der Geschäftsstelle Schlettau und den Außenstellen des Naturparks in Pobershau und Tannenbergsthal, bei den Netzwerkpartnern und in den Tourist-Informationen der Gemeinden im Naturparkgebiet erhältlich.
Die Vorstände der Nationalen Naturlandschaften (NNL) e. V. und des Verbandes Deutscher Naturparke (VDN) e. V., Peter Südbeck und Friedel Heuwinkel, haben ein gemeinsames Positionspapier „Nationale Naturlandschaften für Vielfalt und Demokratie“ veröffentlicht. Da sich der Naturpark Erzgebirge/Vogtland diesen wichtigen Aussagen ebenfalls verpflichtet fühlt und darüber hinaus Mitglied im VDN e. V. ist, schließen wir uns dem gemeinsamen Positionspapier an:
Der Naturpark Erzgebirge/Vogtland ist Teil der Nationalen Naturlandschaften, das Bündnis der 16 Nationalparke, 3 Wildnis- gebiete, 104 Naturparke und 18 Biosphärenreservate in Deutschland. Auf 33 % der Landesfläche Deutschlands setzen wir uns gemeinsam mit den Menschen für Naturschutz, Klimaschutz und ein nachhaltiges Leben ein.
Die Nationalen Naturlandschaften verstehen sich als eine Gemeinschaft, die alle Menschen einlädt, faszinierende Natur zu bewahren, Freude in und mit der Natur zu erleben und mit Zuversicht die Zukunft nachhaltig sowie klimaneutral zu gestalten.
Wir stehen für Inklusion, Toleranz und demokratische Mitbestimmung. Diskriminierende Verhaltensweisen, Rassismus, Gewalt und Extremismus jeglicher Art haben in den Nationale Naturlandschaften keinen Platz.
Die Nationalen Naturlandschaften Deutschlands bekennen sich zu diesen grundlegenden ethischen Prinzipien und erklären Folgendes:
Nationale Naturlandschaften - Gemeinsam für Vielfalt und Demokratie!
Die Revitalisierung des Moorgebietes Bauernhaide bei Marienberg Ortsteil Kühnhaide steht vor dem Abschluss. Der Auftrag für die Umsetzung des dritten und letzten Bauabschnitts wurde an die Baustoff- und Gewässersanierungs GmbH (BSD) aus Dessau vergeben. „Voraussichtlich im Mai 2024 werden Mitarbeiter der Firma mit Baggern ins Erzgebirge kommen, um mit 112 Stau- dämmen die tiefen Entwässerungsgräben im Moorgebiet zu verschließen“, erklärt Anke Haupt, die die technische Umsetzung im Gelände betreuen wird. Der finanzielle Umfang des letzten Bauabschnitts beläuft sich auf ca. 120.000 Euro brutto. Gefördert wird das Naturschutzprojekt über die Fachrichtlinie Natürliches Erbe (FRL NE/2014) aus Mitteln der europäischen Union. Die Bauab- schnitte eins und zwei wurden in den Jahren 2020 bis 2023 von derselben Firma umgesetzt.
Vor zehn Jahren wurden die Staudämme noch von Hand eingebaut, was sehr zeit- und kraftaufwendig war. Mittlerweile ist die Entwicklung der Technik weit vorangeschritten. Bagger fahren auf Ketten, um nicht im schwingenden Torfboden zu versinken und ihn nicht zu verdichten. Nasse Bereiche werden mit so genannten Baggermatratzen überwunden.
Intakte Moore erfüllen vielfältige Funktionen in der Landschaft. Sie sind Lebensräume hochspezialisierter Pflanzen- und Tierarten, speichern Wasser und binden Kohlenstoff. „Wasser“ ist das Lebenselixier von Mooren. Im Gegensatz zu unseren Vorfahren ist es heute unser wichtigstes Anliegen, das Wasser in den wertvollen, aber selten gewordenen Gebieten zurückzuhalten. Aus diesem Grund werden die vor 400 Jahren mühsam geschachteten Entwässerungsgräben wieder verschlossen.
Wer Lust hat, das Moorgebiet auf einer geführten Wanderung zu entdecken, erhält im Veranstaltungskalender des Naturparks Erzgebirge/Vogtland Informationen über die Exkursionstermine.
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